Daniel Bernhard ... mein Blick durch's Objektiv
Daniel Bernhard              ... mein Blick durch's Objektiv
Sri Lanka

Sonntag 25.10.2015 (Tag 5)

Das wird ja schon fast Standard, um 4:45h auftzustehen - also vorbereiten und um 5:30h in der Lobby treffen - Ananda und die Lunch-Pakete sind auch schon da. Kurz darauf traf auch auch der gecharterte Jeep ein, der uns in die Berge bringen sollte - Ziel an diesem Tag war der Horton Plains Nationalpark.

 

Das Fahrzeug machte einen schon etwas müden Eindruck - nur wenig der Beleuchtung funktionierte und auch der Rest der Technik war nicht ganz fit - Hauptsache die Bremsen funktionieren. Wir kletterten auf die Sitzbänke auf der Ladepritsche, die in Längsrichtung eingebaut waren. Wir waren gut beschäftigt uns festzuhalten, den es begann ein Ritt auf der Kanonenkugel - auf einer teilweise nur einspurigen Asphalt-Loch-Schotter-Piste ging es bergauf - die Blattfedern waren oft überfordert, aber auch der Motor kam an seine Grenzen. Im zweiten Gang bis zum Drehzahlbegrenzer, um dann im vierten Gang fast abzuwürgen (das Getriebe hatte wohl den dritten Gang schon eingebüsst) - so wahr der Fahrer stets auf der Suche nach der richtigen Übersetzung und auch auf der Suche nach den kleineren Verwerfungen der Straße. 

 

Unterwegs kamen wir an dem höchst gelegenen Bahnhof Sri Lankas vorbei - kurz danach gab es eine kurze Teepause an einer einheimischen Backstube - Ananda brachte uns Pati-Brot mit - recht trockenes Fladenbrot, das aber einen angenehmen Geschmack hat - zwei Scheiben haben wir geschafft. Es klarte langsam auf und das Tageslicht kam zum Vorschein. In einer Serpentine machten wir einen Fotohalt, nachdem auch der Regen ein Einsehen hatte. Ein toller Blick über die frisch gewaschene Welt mit Nebel und Wolken. Später konnten wir dann noch den Adams Peek fotografieren und auch ein paar Elche ließen sich von uns nicht stören.

 

Im Nationalpark angekommen, machten wir uns auf den Weg entlang des World's End Trail - die Strecke von ca. 9,5 km würden sich in drei Stunden erwandern lassen - na dann .... als Tipp bekamen wir noch mit, dass der Weg im Uhrzeigersinn besser zu laufen wäre. Wir nahmen die Schirme mit, auch wenn der Regen aufgehört hatte. Die Landschaft war richtig schön und der Weg einfach zu gehen - er führte uns in einen Nebelwald, der mit Affengebrüll beschallt war - die Bewohner haben wir aber nicht zu sehen bekommen. Es folgte dann ein Abstieg über Steinkaskaden - das war teilweise schon eine Herausforderung.

 

Wir kamen dann zum ersten Aussichtspunkt, dem Small World's End - eine tolle Aussicht, aber es begann wieder leicht zuregnen. Die Wege verlangten alle Aufmerksamkeit - Felsen, Steine, Wurzeln, Schlamm, Pfützen  ...  so ging es zum eigentlichen World's End. Dort hat man unter normalen Umständen einen tollen Ausblick - 880m über einer senkrechten Wand. Starker Regen und Nebel verhinderten aber jegliche Sicht. Der Regen wurde immer stärker, der ging in der Zwischenzeit sogar durch die Schirme durch. Bis zum Bakers Fall hatten wir einen äußerst anstrengenden Anstieg durch den Wald - ein Weg war praktisch nichtmehr vorhanden und auf dem Schlamm ging es nicht recht vorwärts.

 

Vom Wasserfall machten wir nur ein paar Aufnahmen und machten uns weiter auf den Weg. Der Regen ließ etwas nach, aber die Wege waren einfach nichtmehr da - so suchten wir uns zwischen Pfützen, Wasserläufen, Büschen und Heidekräutern unsere Strecke. Nass waren wir von außen und von innen, aber einer Annährung an den moorigen Boden meinerseits hätte es nicht auch noch gebraucht. 

 

Allen Widrigkeiten zum Trotz haben wir die Strecke geschafft und froh, wieder am Jeep zu sein. Jetzt ging die abenteurliche Fahrt wieder den Berg hinab - immer wieder unterbrochen vom Gegenverkehr - ganze Busladungen an Pilgern wurden auf den Berg gebracht. gegen 11:30h kamenn wir im Hotel an - wir trauten uns beinahe nicht in die Halle, so wie wir aussahen ....

 

Den restlichen Tag verrachten wir mit Frühstücken, Duschen, Klamotten trocknen, Teetrinken, Bilder sichten und auch Schlafen (wir hatten ja etwas Defizit). Das tolle Abendessen weckte die Lebensgeister wieder und wir waren doch stolz, das geschafft zu haben.